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Haltung allgemein

Die Haltung der Schlange sollte sich an die natürlichen Verhältnisse in ihrer Heimat so weit wie möglich anlehnen. Dies kann bei den unterschiedlichen Arten und Unterarten, bzw. auch Herkunftsgebieten verschieden sein. Zu achten habe ich neben der Größe des Terrariums vor allem auf die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Beleuchtungszeiten und das Futter. Ich möchte auf diese Punkte im Einzelnen kurz eingehen. Es ist klar, das ich selbst auch nur eine geringe Erfahrung bei diesen Punkten habe, aber einige Sachen kann man sich mit logischem Menschenverstand erklären.

Der Erste Punkt ist die Größe des Terrariums. Denn es ist logisch, dass eine Schlange sich auch bewegen können muss und nicht nur in einer Dose gehalten werden kann, in der sie sich gerade aufgerollt rein zwängen kann. Wie bei allen Tieren, braucht auch ein Reptil Bewegung. Im Abschnitt Bau des Terrarium bin ich genauer darauf eingegangen.

Jungtiere werden normal in so genannten Aufzuchtboxen gehalten. Dies sind Kunststoffboxen aus klarem Kunststoff mit dunklem Deckel, welche mit Luftlöchern versehen sind. Ausgelegt sind diese mit Küchenpapier. Die Einrichtung besteht aus einer Wasserschale und einer Versteckmöglichkeit, z.B. einer leeren Küchenpapier-Rolle. Meine jungen Boas halte ich am Anfang auch in solchen Boxen , welche im eigentlichen Terrarium stehen. Als meine erste Boa ca. 5 Monate alt war, habe ich  folgendes beobachtet: Meine kleine Boa hat die meiste Zeit in der Papprolle verbracht. Ich habe sie also selten zu Gesicht bekommen. Dann geschah aber folgendes: Ich habe wie jeden Tag die Wasserschale aus der Box genommen um sie zu reinigen und mit neuem Wasser zu füllen. Da klingelte mein Telefon. Ich schloss die Scheibe des Terrariums, habe aber den Deckel der Box nicht geschlossen. Als ich nach 5 Minuten zurückkam lag meine sonst so scheue Boa auf den Ästen oberhalb der Box und hat sich nicht von mir stören lassen. Nach dem Wasserwechsel kam sie zurück in ihre Box (nicht freiwillig, sondern durch mich). Sie verkroch sich in ihre Rolle und ward nicht mehr gesehen. Sie hat dann nur noch ab und zu mit dem Kopf aus der Röhre geschaut und das war‘s. Drei Tage später habe ich dann den nächsten Versuch gestartet. Ich habe die Box absichtlich offen gelassen, …, und ja genau, sie kam nach sehr kurzer Zeit aus ihrer Rolle und hat eifrig das große Terrarium inspiziert. Ich habe sie dann auch in Ruhe gelassen. Sie ist nicht mehr in ihre Box zurück gegangen, obwohl dort ihr gewohntes Versteck war. Stattdessen hat sie die Schüssel auf der Empore bezogen. Ich habe die Box noch drei Tage im Terrarium gelassen, aber sie hat sie nicht mehr betreten, sondern ist seit dem jeden Tag sehr aktiv in ihrem großen Terrarium um die Box herumgeschlichen. Sie nutzt alle Kletter- und Versteckmöglichkeiten, die ich ihr biete. Aus einer scheuen, inaktiven Schlange ist eine aktive Forscherin geworden, welche sich jetzt sogar tagsüber auf den Kletterästen ausbreitet.

In vielen Büchern steht, dass kleine Schlangen in einem großen Gehege verängstigt sind, aber ich habe das Gefühl, sie fühlt sich im großen Terrarium wohler, als in der Box. Zumindest ist sie lebhafter und zeigt sich mehr als in der Aufzuchtbox. Und dann hatte sie es ja auch selbst beschlossen die große weite Welt des Terrariums zu erkunden.

Ich hoffe meine Einschätzung ist die Richtige.

Die Temperatur habe ich  Tagsüber auf 30°C und Nachts auf 25°C eingestellt. Den Messfühler habe ich an der Rückwand zentral in der Mitte angebracht, so dass im Terrarium auch Regionen mit höherer und niedrigerer Temperatur vorhanden sind. Je nach Verlangen kann meine Boa dann Plätze aufsuchen, die ihr eine optimale Temperatur bieten.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei mindestens 60 % rel. Luftfeuchte sein. Aber auch höhere Werte sind in den Ursprungsländern durchaus üblich. Es ist teilweise schwer diese Werte einzuhalten, vor allem wenn die Wohnung bei sehr niedrigen Außentemperaturen (Winter) doch ein anderes Klima (Heizungsluft) hat als im Sommer. Aber mit einem zusätzlichen Wassergefäß ist fast alles möglich. Oder mit einem Luftbefeuchter. Ich habe einen Luftbefeuchter installiert, welcher außerhalb des Terrariums steht und über Schläuche versorge ich damit 5 Terrarien. Die Steuerung erfolgt über eine Zeitschaltuhr. Nach etwas ausprobieren hat man die richtigen Intervalle raus, um die Luftfeuchtigkeit immer zwischen 65 und 75 % rel. Luftfeuchte zu halten. Durch diese Investition habe ich immer eine optimale Luftfeuchtigkeit und muss nur alle 3 Tage den Wasserbehälter auffüllen.

Das schwierigste Thema ist das Futter. Es hat etwas gedauert, bis ich eine geeignete Futterquelle ausfindig gemacht habe. Bei einer Schlange lohnt sich eine eigene Futtertierzucht noch nicht richtig, aber es ist nicht immer einfach die richtige Größe an Futtermäusen zu bekommen. Die Größe der Mäuse muss dem Durchmesser der Boa angepasst sein. Und da fingen die Probleme an, denn die Zoofachhandlung in meiner Nähe, hat vor dem Kauf meiner Boa bei einem Informationsbesuch natürlich alles, in allen Größen immer vorrätig. Beim ersten Futtereinkauf stellte sich aber raus, es gibt nur Babymäuse, oder erwachsene Mäuse. Aber die Zwischengrößen, nein die braucht man ja nicht…., so eine Babyboa kann auch schon eine erwachsene Maus verschlingen…. Jetzt ging die Suche nach einer ordentlichen Futtertierzucht natürlich los. Dank Internet war zum Glück bald jemand gefunden, der selbst ca. 15 Schlangen hält und eine ausreichende Futtertierzucht betreibt, das meine wann immer sie will auch das Richtige bekommt. :-) Ich habe bis jetzt je nach Größe der vorherigen Mahlzeit im Abstand von 10 bis 14 Tagen gefüttert. Meine kleine ist dabei immer innerhalb von 2—5 Minuten an das Futter aus der Futterpinzette gegangen. Natürlich habe ich immer abgewartet, dass meine Boa die vorherige Mahlzeit schon ein paar Tage vorher ausgekotet hatte.

Nach den ersten Anfängen und den Problemen bei der Futterbesorgung habe ich mich doch entschlossen meine Futtertiere selbst zu ziehen. Hierzu habe ich eine eigene Seite erstellt.

Viel größer sind meine Erfahrungen mit der Haltung noch nicht. Ich kann nur sagen es macht unheimlichen Spaß die kleinen zu beobachten und ab und zu auf die Hand zu nehmen. Aber nicht zu oft, denn ich will ja nicht, dass sie zuviel Stress haben, denn in der Natur kommt ja auch keiner der sie freundlich auf die Hand nimmt. Dort sind es wohl eher Feinde, die die Schlange berühren wollen.

 

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